Allein im Jahr 2023 wurden bei der Telefonseelsorge in Nürnberg über 15.000 Gespräche geführt. Der Bedarf an Seelsorge ist enorm. Umso größer war die Freude bei Telefonseelsorge-Leiterin Birgit Dier, als ihr Dr. Wilhelm Polster, Stiftungsvorstand, und Klaus J. Teichmann, Stiftungsrat, von der Manfred Roth Stiftung einen Scheck über 10.000 Euro überreichten.
Stiftungsvorstand: „Arbeit der Telefonseelsorge enorm wichtig“
„Gerade in heutigen Zeiten ist die Arbeit der Telefonseelsorge enorm wichtig“, nennt Dr. Polster einen der Gründe für das Engagement der Stiftung. Dieses hat eine lange Tradition: „Die Manfred Roth Stiftung unterstützt uns schon seit Jahren mit großzügigen Beträgen, dafür sind wir wirklich sehr dankbar“, betont Pfarrerin Dier und ergänzt: „Wir haben ja keinerlei Einnahmen. Und obwohl wir mit unseren Ehrenamtlichen extrem kostengünstig arbeiten, sind natürlich trotzdem einige Ausgaben notwendig.“
77 Ehrenamtliche haben bei der Telefonseelsorge der Stadtmission Nürnberg ein offenes Ohr für die Nöte und Sorgen der Anrufenden. Die Mitarbeitenden führen mehr als 40 Gespräche pro Tag. Die Anruferinnen und Anrufer schütten ihr Herz aus bei Problemen in der Familie, bei Beziehungskrisen, gesundheitlichen Sorgen, Ängsten und Depressionen oder Einsamkeit.
Künftig soll Seelsorge auch via Chat angeboten werden
Neben der Beratung am Telefon soll in Nürnberg künftig auch Chat-Seelsorge angeboten werden, um mehr jüngere Menschen zu erreichen. „Die jungen Erwachsenen telefonieren ja nicht mehr“, sagt Dier. Das Angebot, sich in einem Chat-Room auszutauschen, nehmen dagegen viele Jugendliche und junge Erwachsene in Anspruch. Etwa die Hälfte der 104 Telefonseelsorge-Stellen in Deutschland macht damit schon gute Erfahrungen. „Vor allem sehr belastende und schambesetzte Themen wie Suizidalität werden per Chat leichter angesprochen als am Telefon oder im persönlichen Gespräch“, so Dier weiter. Ihre Kollegin Sandra van Eldik macht deshalb eine Ausbildung in Mail- und Chat-Seelsorge, um künftig Ehrenamtliche darin zu schulen. Der Aufbau dieses zusätzlichen Angebots kostet Geld. Da kommt die großzügige Spende der Manfred Roth Stiftung gerade recht. Vielen Dank dafür!