Hilfe im Leben

Bestsellerautorin und fünffache Mutter schildert Alltag als Autistin

„Irgendwie bin ich ‚falsch‘.“ Das dachte sich Birke Opitz-Kittel oft – und wusste nicht, warum. Bis sie mit 37 Jahren die Diagnose Autismus erhielt. Damals hatte sie bereits fünf Kinder und unter anderem Probleme, ihre Gefühle zu zeigen. Wie sie damit umging und wie sie heute ihren Alltag meistert, erzählt die Bestsellerautorin am 4. April um 17 Uhr bei freiem Eintritt im Großen Saal des Christine-Kreller-Hauses. Veranstaltet wird der Vortrag anlässlich des Welt-Autismus-Tags von der Autismus-Ambulanz der Stadtmission Nürnberg.

Ein Portrait der Autorin Birke Opitz-Kittel

Wie zeigt man seinen Kindern, dass man ihre Nähe manchmal schwer erträgt? Wie reagiert man angemessen, wenn man ihre Mimik und Gestik nicht deuten kann? Und wie meistert man all die Herausforderungen, bei denen andere Mütter vielleicht einfach auf ihren Instinkt vertrauen? Mit diesen und anderen Schwierigkeiten sah sich Birke Opitz-Kittel häufig konfrontiert. Doch sie liebt ihre Kinder, wollte stets eine gute und fürsorgliche Mutter sein – und arbeitete hart daran. Sie las Erziehungsratgeber, beobachtete andere Eltern und suchte nach rationalen Begründungen für emotionale Bedürfnisse. So gelang es ihr schließlich trotz ihrer Autismus-Spektrum-Störung (ASS), eine innige Bindung zu ihren Kindern aufzubauen. Ihre Erfahrungen schrieb sie schließlich in ihrem Buch „Mama lernt Liebe – Wie ich als autistische Mutter gelernt habe, meinen Kindern Gefühle zu zeigen“ nieder – und traf damit einen Nerv: Ihre Geschichte bescherte ihr einen Bestseller und machte sie zu einer gefragten Interviewpartnerin, unter anderem in der „NDR Talk Show“.

Anlässlich des zwei Tage zuvor stattfindenden Welt-Autismus-Tags, der die breite Öffentlichkeit auf die Bedürfnisse von Autisten*innen aufmerksam machen will, besucht Birke Opitz-Kittel nun am 4. April das Christine-Kreller-Haus. Im Großen Saal schildert die Autorin auf Einladung der Autismus-Ambulanz der Stadtmission Nürnberg ihren Alltag als Autistin. Sie erzählt nicht nur von ihren Erfahrungen als Mutter mit ASS, sondern gibt auch Einblicke, wie sie ihren beruflichen Alltag meistert. Ihre persönlichen Lösungsansätze können auch für andere Betroffene hilfreich sein. Autismus ist eine neurologische Entwicklungsstörung, die sich sehr unterschiedlich auf die Wahrnehmungsverarbeitung und auf die Entwicklung der sozialen Interaktion und Kommunikation auswirkt. Dennoch gibt es Gemeinsamkeiten, die viele Autisten*innen betreffen. Dazu zählt beispielsweise das Erkennen von ungeschriebenen Regeln.

Der Eintritt zur Veranstaltung ist frei, die Autismus-Ambulanz freut sich jedoch über Spenden. Im Anschluss an den Vortrag können die Besucher*innen ihre mitgebrachten Bücher von der Autorin signieren lassen.

Wenn man als Mensch die Menschen nicht versteht:
Vortrag zum Welt-Autismus-Tag mit Birke Opitz-Kittel

4. April 2025 / 17 Uhr
Großer Saal im Christine-Kreller-Haus
Krellerstraße 3
90489 Nürnberg

Eintritt frei!

Text: Alexander Reindl

Das Bild ist zur honorarfreien Veröffentlichung im Kontext freigegeben.
© Birke Opitz-Kittel