In ihrem sehr persönlichen und eindrucksvollen Vortrag sprach Birke Opitz-Kittel über ihr Leben mit einer Autismus-Spektrum-Störung (ASS), ihre späte Diagnose mit 37 Jahren und die Herausforderungen, die das Muttersein für sie mit sich brachte. Wie zeigt man als autistische Mutter Nähe, wenn einem emotionale Signale anderer oft verschlossen bleiben? Wie schafft man eine liebevolle Beziehung zu den eigenen Kindern, obwohl man ihre Gefühle manchmal nur schwer deuten kann? Mit großer Offenheit erzählte sie von ihren eigenen Erfahrungen und Lösungswegen – und wie sie es schließlich schaffte, eine starke Verbindung zu ihren fünf Kindern aufzubauen. Ihre Geschichte hielt sie in dem Buch „Mama lernt Liebe“ fest, das zum Bestseller wurde.
Trotz des schönen Wetters war der Saal im Kreller-Haus sehr gut besucht. Viele Gäste nutzten die Gelegenheit, der Autorin zuzuhören – und wurden nicht enttäuscht: Der Vortrag war lebendig, berührend und zugleich voller wertvoller Einblicke in ein Leben mit Autismus. Im Anschluss beantwortete Birke Opitz-Kittel geduldig zahlreiche Fragen aus dem Publikum. Die Atmosphäre war offen und herzlich, viele Besucher*innen nahmen neue Denkanstöße mit nach Hause. Wer wollte, konnte zum Abschluss noch sein mitgebrachtes Buch signieren lassen.
Ein gelungener Abend, der nicht nur informiert, sondern auch bewegt hat – und der deutlich machte, wie wichtig es ist, Autismus besser zu verstehen und betroffene Menschen in ihrer Vielfalt ernst zu nehmen.