10.000 Euro gelinderte Not: Manfred-Roth-Stiftung unterstützt Nürnberger TelefonSeelsorge

Bei der Stadtmission Nürnberg und der Diakonie Erlangen kennt man sie: Dr. Wilhelm Polster und Klaus J. Teichmann interessieren sich seit über fünf Jahren für Einrichtungen und Angebote des diakonischen Hilfeverbundes. Als Botschafter der Fürther »Manfred-Roth-Stiftung« engagieren sie sich für Menschen unserer Region, die nicht auf der Sonnenseite des Lebens stehen. Und als Vorstand und Stiftungsrat haben sie im Dezember gewichtige Unterstützung im Gepäck: 10.000 Euro erhält die Nürnberger TelefonSeelsorge.

Dr. Wilhelm Polster (rechts) und Klaus J. Teichmann von der Manfred-Roth-Stiftung bei der Spendenübergabe an die Leiterin der Nürnberger Telefonseelsorge Birgit Dier

Manfred Roth ist als Unternehmer weit über Mittelfranken hinaus bekannt geworden: Der im Jahr 2010 verstorbene Fürther Unternehmer hat die Discounter-Kette »Norma« gegründet und aufgebaut. Rund 1.500 Filialen gibt es heute in Deutschland und einigen Nachbarländern. Pfarrer Dr. W. Polster verband mit Martin Roth eine langjährige Freundschaft. Ihn hat Martin Roth kurz vor seinem Ableben zum Stiftungschef berufen. Klaus J. Teichmann, einst Finanzchef bei Norma und Dr. Wilhelm Polster stehen uns für ein paar Fragen zur Verfügung:

Herr Dr. Polster, wer war eigentlich der Mensch Manfred Roth?

Wir lernten uns 1951 während unserer Schulzeit kennen. Auch nach dem Abschluss blieben wir ein Leben lang enge Weggefährten. Manfred Roth war ein genialer Denker und hervorragender Unternehmer, der immer auch sozial gedacht hat. Sein Unternehmen hat er auch auf Menschen ausgerichtet, die nicht so viel Geld haben. Gleichzeitig war Manfred Roth ein sehr bescheidener Mensch, keiner, der sich gerne in der Öffentlichkeit zeigte. Er hat im Stillen gewirkt.

Sie waren selbst in der Seelsorge aktiv?

Ich war Gemeinde- und später Klinikpfarrer im Erlanger Universitätsklinik. In den USA habe ich die Ausbildung als Supervisor der Seelsorgeausbildung absolviert und brachte all das nach Erlangen, um diese neue Art der Seelsorgekommunikation weiter zu geben. Die Leiterin der Nürnberger TelefonSeelsorge Pfarrerin Birgit Dier kenne ich übrigens auch schon viele Jahre.

Sie und Herr Teichmann haben die Stiftungsidee zusammen mit Manfred Roth entwickelt. Wie kann man sich das vorstellen und welche Intention hat die Stiftung heute?

Die Stiftung ist sehr stark auf Menschen ausgerichtet. Oft und gerne hat sich Manfred Roth in sozialethischen Fragen mit uns ausgetauscht. Er war zudem ein gläubiger Mensch. Wir haben viele Jahre über eine Stiftung diskutiert und waren dabei bemüht, Dogmen zu umgehen. Aus diesem Austausch heraus wurde die Idee konkret: Eine Stiftung, die Menschen in Not unterstützt. Die TelefonSeelsorge hat Manfred Roth dabei explizit erwähnt.

Manfred Roth Stiftung für Menschen in Not

Insgesamt 55.000 Euro erhielt die TelefonSeelsorge in den letzten Jahren, die Stadtmission Nürnberg und Diakonie Erlangen in Summe fast 124.000 Euro. Bis heute profitieren davon beispielsweise

  • die Kinder und Jugendlichen die im Nürnberger »Kinder- und Jugendhilfeverbund Martin-Luther-Haus« betreut werden,
  • benachteiligte Nürnberger Kinder im Fachbereich der »Chancen für junge Menschen«,
  • Familien auf der Flucht bei der Erlanger »Flüchtlings- und Integrationsberatung«,
  • Familien, die neu in Nürnberg sind, bei den »Stadtteilmüttern«
  • und nicht zuletzt Nürnbergerinnen und Nürnberger, denen die Spendenaktion »Erste Hilfe gegen Armut« in existentiellen Notlagen unter die Arme greift.

Auch Birgit Dier darf sich freuen: »In den letzten Jahren konnte ich die Zeiten zwischen den Ausbildungskursen verkürzen und somit stärken, was unsere TelefonSeelsorge ausmacht: Die ehrenamtlichen Mitarbeiter*innen, die nach einjähriger Ausbildung die tägliche Arbeit am Telefon leisten. Fortbildungen sorgen darüber hinaus für Professionalität und persönliche Weiterentwicklung der Ehrenamtlichen. »Das alles wäre ohne die Manfred-Roth-Stiftung nicht möglich gewesen«. Darüber hinaus werde das Geld in die Ausstattung neuer Räumlichkeiten investiert, in denen die Mitarbeiter*innen auch künftig 24 Stunden täglich erreichbar sind.
 

Weitere Informationen zur Person Manfred Roth finden Sie hier

Geschichte zum Filialunternehmen Roth im Fürther Stadtmuseum:

Das Norma-Unternehmen und seine Stiftung gingen aus dem Fürther Filialunternehmen Georg Roth«, hervor und feiert in diesem Jahr sein 100-jähriges Jubiläum mit einer Ausstellung im Fürther Stadtmuseum.

Hilfe im Leben – Stadtmission Nürnberg