Die Zusammenarbeit hat sich bewährt: Schon seit Jahren kooperieren mehrere diakonischen Pflegedienste in Nürnberg mit der Johanniter-Unfallhilfe (JUH) Mittelfranken, um die nächtliche Rufbereitschaft für ihre Patenten*innen sicherzustellen. So werden ihre, zumeist wenigen Patientenanrufe nach 22:00 Uhr bis einschließlich 06:00 Uhr direkt zur Johanniter-Anrufzentrale durchgestellt und von den dortigen Mitarbeitenden bearbeitet. Die diakonischen Pflegestationen wiederum vergüten die Johanniter für diesen Service mit einer Monatspauschale und können so ihr eigenes Team von nächtlichen Bereitschaftsdiensten entlasten und entsprechende Lohnzuschläge sparen.
Dieses Kooperationsmodell wird von der Arbeitsgemeinschaft der Pflegekassenverbände (ARGE) jedoch in Frage gestellt, weil zwischen den Johannitern in Mittelfranken bis dato kein eigener (Pflege-) Versorgungsvertrag mit der ARGE besteht.
Mehreren diakonischen Diensten, die in Nürnberg bisher gut mit den Johannitern zusammenarbeiten, wurde seitens der ARGE zuletzt nur noch bis 28. Februar 2025 eine Bewilligung der Kooperation in Aussicht gestellt. Die Diakonie Bayern, der Regionalverband Mittelfranken der Johanniter ebenso wie Diakonie zuhause e.V. (Zusammenschluss der Diakoniestationen in und um Nürnberg) arbeiten deshalb jetzt an einer langfristigen Lösung: Zwischenziel ist es, dass die ARGE mindestens solange die Kooperation zwischen JUH Mittelfranken und den Nürnberger Diakoniestationen in Sachen Rufbereitschaft billigt, bis für Bayern entsprechende Rahmenverträge nach §132 SGB V zur häuslichen Krankenpflege verhandelt sind.
Sollte dies zeitnah nicht gelingen, bereiten sich die bei der Diakonie zuhause e.V. organisierten Nürnberger Diakoniestationen auf eine interne Übergangslösung vor: Die nächtliche Rufbereitschaft könnte dann jeweils eine Station für alle andern übernehmen und monatlich wechseln.