Die Liebe meines Lebens

Getrennt und doch vereint. Die Geschichte einer lebenslangen Liebe.

Es war im Jahr 1948, als Johanna, liebevoll Hanni genannt, und Wolfgang sich kennenlernten.          
Das Lächeln zieht sich über sein ganzes Gesicht, seine Augen strahlen, nein sie funkeln regelrecht, als Wolfgang Günther die Geschichte seiner Liebe erzählt.
»Wir lernten uns in Bonn kennen, ich habe dort bei HARIBO eine kaufmännische Ausbildung gemacht. Johanna war die Freundin einer Kollegin, wir haben uns gesehen, kennengelernt und schwups war es um uns beide geschehen! Es hat sofort gepasst – das war uns beiden klar«. Schon ein paar Wochen nach dem ersten Treffen packte Wolfgang Günther die Gelegenheit beim Schopf: während der Fahrt in einer Straßenbahn packte er den Verlobungsring aus. Seitdem sind die beiden unzertrennlich.
Seit Januar erst, lebt Herr Günther bei uns im Karl-Heller-Stift – er ist alleine zu uns gekommen. Johanna lebt weiterhin im gemeinsamen zu Hause. Ein paar Wochen schon haben sich die beiden nicht mehr gesehen. Mehrmals täglich telefonieren sie und halten so engen Kontakt zueinander.
Am 9. März gab es jedoch ein Wiedersehen. Anlässlich des 70. Hochzeitstages organisierten die Kinder des Paares ein wunderbares Zusammentreffen hier im KHS. Gnadenhochzeit, so heißt das offizielle Jubiläum nach 70 Ehejahren – und ja es ist wirklich eine Gnade das erleben zu dürfen.
»Es war eine wunderbares Wiedersehen mit meiner großen Liebe« sagt Wolfgang Günther heute und er entschuldigt sich, dass ihm ein Tränchen die Wange hinabkullert.
Es umgibt ihn eine ganz besondere Ausstrahlung, wie er da so sitzt und sich erinnert, an den gestrigen Tag und all die vergangenen Jahre.
Er wirkt zufrieden, glücklich und irgendwie versöhnt mit seinem Schicksal.

 

Hilfe im Leben – Stadtmission Nürnberg