Nächstenliebe für obdachlose Menschen

Thomas Heinze, Einrichtungsleiter Hilfen für Menschen in Wohnungsnot freut sich über die Spende aus den Händen von Rainer Kleinschrodt (r.) und Georg Schöllhammer (M.) von der Neuapostolischen Kirche Nürnberg-Südwest

Die Neuapostolische Kirche Süddeutschland fördert sein 25 Jahren über ihr Hilfswerk »human aktiv« Projekte für Menschen in schwierigen Lebenslagen. Im Coronajahr 2020/2021 wurde als Schwerpunkt die Obdachlosenhilfe mit insgesamt 100.000 Euro unterstützt. Dazu konnten die örtlichen Gemeinden Vorschläge einreichen. Wir freuen uns sehr, dass dabei gleich zwei Einrichtungen der Stadtmission vom Vorstand von »human aktiv« für eine Förderung ausgewählt wurden:

Zum einen die Ökumenische Wärmestube (auf Vorschlag der Kirchengemeinde Nürnberg-Mitte), zum anderen die Hilfen für Menschen in Wohnungsnot (auf Vorschlag der Kirchengemeinde Nürnberg-Südwest). Zu letzterer fand nun die Spendenübergabe und ein reger Informationsaustausch in den Räumlichkeiten der Einrichtung statt. Gemeindemitglied Georg Schöllhammer betonte: »Wir sind alles Christen. Und als solche sollten und wollen wir alle zusammen Not lindern helfen.« Und Gemeindevorsteher Rainer Kleinschrodt ergänzte: »Mit dem diesjährigen Schwerpunktthema möchten unsere Gemeinden Menschen ohne Obdach sehr breit und vielfältig unterstützen.«

Etwa 2.300 Menschen in Nürnberg haben keine Wohnung. Die meisten Frauen und Männer in dieser prekären Situation aber sind kaum sichtbar. Sie hangeln sich durch, schlafen in Übergangsquartieren oder kommen »vorübergehend bei Bekannten« unter. Nur ein Bruchteil – in Nürnberg sind es etwa 50 bis 80 Menschen – leben dauerhaft auf der Straße. Die Wohnungslosenhilfe der Stadtmission arbeitet dagegen an.

Die Beratungsstelle »Hilfen für Menschen in Wohnungsnot« begleitet seit 75 Jahren Menschen, die keine eigene Wohnung haben oder kurz davorstehen, sie zu verlieren. »Wer keine Wohnung hat, dem fehlt mehr als ein Dach über dem Kopf:  Der lebt ohne geschützten Rückzugsort, ohne Privatsphäre, ohne einen Ort der Selbstbestimmung. Letztlich das, was andere Zuhause nennen«, sagt Diakon Thomas Heinze, der die Beratungsstelle der Stadtmission leitet.

In den 60er Jahren waren es vor allem wohnungslose Männer, darunter auch Strafentlassene, die das Gros der Ratsuchenden stellten. Das »Betreute Wohnen für Frauen«, ergänzt 1995, und das »Betreute Wohnen für wohnungslose, psychisch kranke Menschen« ab 2000 stellen heute schließlich die jüngsten Arbeitsbereiche, die in der Wohnungslosenhilfe der Stadtmission etabliert wurden. Etwa 500 Frauen und Männer haben Heinze und sein 17-köpfiges Team im letzten Jahr betreut – in der Beratungsstelle, in Obdachlosenpensionen und betreuten Wohnungen, die die Stadtmission für sie angemietet hat.

Hilfe im Leben – Stadtmission Nürnberg