Natur und Essen gehören zusammen: Die »AckerRacker« aus der Matthias-Claudius-Kita

Gemüse wächst nicht im Supermarkt? Wo kommen Kartoffeln, Salat und Tomaten eigentlich her? Wie landen sie lecker auf dem Teller? Für die Kids aus der Integrativen Kindertageseinrichtung »Matthias-Claudius« gibt es Antworten. Das Projekt »AckerRacker« zeigt den kleinen Nürnberger*innen, wie man Gemüse selbst großzieht und erntet. Auf dem Gelände des DB-Museums buddeln sie in der Erde, säen und pflanzen, gießen, hegen und pflegen. »Wer einmal die eigene Pflanze wachsen sieht und irgendwann das erste Gemüse erntet vergisst das nicht«, weiß Dirk Penner, Matthias-Claudius-Erzieher und helfende Hand für die Kinder.

Dass Natur und Essen zusammengehören erfahren schon die jüngsten »AckerRacker«. Das Projekt ist ein Angebot von »Acker e.V.«. Der gemeinnützige Potsdamer Verein unterstützt bundesweit Kindertagesstätten und Schulen mit seinen naturnahen und nachhaltigen Bildungsprogrammen. Junge Menschen lernen dabei viel über Lebensmittel und deren engen Bezug zur Natur. Die besondere Erfahrung Gemüse selbst heranzuziehen, soll den Blick auf die eigene Ernährung schärfen, die Wertschätzung für Lebensmittel stärken und Verschwendung entgegenwirken. Für die Stadtmission Nürnberg ist der Potsdamer Verein bereits länger ein guter Partner: Auch die Martin-Luther-Schule der Stadtmission Nürnberg hat mit »Acker e.V.« bereits 2021 ein gemeinsames Projekt auf die Beine gestellt.

Damit etwas wächst, brauchten die insgesamt 60 Nürnberger Kinder, ihre Eltern und Erzieher*innen erstmal Platz. Auf dem Gelände des Nürnberger DB-Museums wurden sie fündig, dort stehen ihre Hochbeete. Dass Bahn und Landwirtschaft eine gemeinsame Geschichte haben, erzählen museumseigene Infotafeln den Besuchern*innen: Schon im 19. Jahrhundert betrieben Bahnbedienstete gleisnahen Gartenbau. Um sich auch selbst mit Essen zu versorgen, hat ihnen ihr Arbeitgeber die Ackerflächen zur Verfügung gestellt. Auch heute helfen Mitarbeitende des Museums den Kindern, ihre Beete zu pflegen und zu gießen. Beste Voraussetzungen also für eine erfolgreiche Ernte.

Vor Ort erklärt AckerCoachin Tina Löhr worum es bei den vielen Gemüsesorten geht und was jeweils zu tun ist. »Kinder kennen Gemüse vom Einkauf. Wie sie schmecken, duften oder wie sie heißen, wissen viele noch nicht.« Dass in diesem Projekt auch Erwachsene viel lernen, durfte Matthias-Claudius-Kinderpflegerin Ezgi Asar erfahren: »Gemüse braucht viel Pflege, jede Pflanze hat ihre Bedürfnisse. Wir mussten selbst richtig viel lernen, damit das alles klappt«. Zum Glück steht »Acker e.V.« auch ihnen mit Informationen, Rat und Tat zur Seite.

Ab Juni ging es endlich raus. Dirk Penner erinnert sich: »Setzlinge pflanzen stand auf dem Programm und die Kinder waren hellauf begeistert. Für sie ist es das Größte mit Wasser, Erde und Matsch zu hantieren, die empfindlichen Pflanzen anzufassen und mit ihnen umzugehen. Viele Kinder machen solche Erfahrungen zum ersten Mal, für sie ist alles eine große Sache«. Radieschen, Möhren, Fenchel, Kartoffeln, Zwiebeln aber auch unbekanntere Gemüsesorten wie Palmkohl füllen ihre Beete.

Aktuell ernten die Kids die buchstäblichen Früchte ihrer Arbeit, auch hier ist Dirk Penner mit dabei: »Klar ist die Ernte das Highlight des Projektes. Manchmal essen die Kids ihr Gemüse noch am Beet. Aus anderen Gemüsesorten kochen wir in der Kita leckere Gerichte. Den Kindern schmeckt’s dann besonders gut und sie haben gelernt, was alles passiert, bis Essen auf den Teller kommt – eine tolle Erfahrung!«

Weitere Informationen und Kontakte:

www.acker.co
www.dbmuseum.de

Hilfe im Leben – Stadtmission Nürnberg