Mehr als 200 Kinder und Jugendliche werden im Martin-Luther-Haus der Stadtmission Nürnberg umsorgt. Manche leben hier dauerhaft in einer Wohngruppe, andere werden tagsüber in therapeutischen Tagesstätten, in Förderklassen und individuellen Therapiesettings gefördert. Die allermeisten Kinder im Martin-Luther-Haus (MLH) sind in ihrer sozialen und emotionalen Entwicklung spürbar beeinträchtigt. Im sozialen Miteinander regulärer Kitas und Schulen haben sie deshalb ihren Platz nicht finden können. Nicht wenige haben Vernachlässigung erlebt oder Gewalterfahrungen machen müssen und sich deshalb seelisch eingeigelt.
Psychologische und therapeutische Fachkräfte des MLH versuchen in vielen Einzelstunden, das Vertrauen der Kinder in sich selbst und andere Menschen zu stärken und ihnen Räume zu schaffen, in denen sie ihre Fähigkeiten wieder selbst wahrnehmen und nutzen lernen. »Wenn es uns gelingt, die verschlossene Seele behutsam zu öffnen,« sagt Psychologin Susanne Jung, »können die Kinder sicher aufwachsen und sich entfalten!«. Gleichzeitig fördern die Fachkräfte das Zusammenspiel in den Familien durch gezielte Eltern-Kind-Angebote. Für all das gibt es im Martin-Luther-Haus neben Kunst- und Musikräumen, therapeutischem Reithof und Jugendbauernhof auch speziell eingerichtete Therapieräume. Deren Ausstattung jedoch war zuletzt stark in die Jahre gekommen; Spiele, Möbel und ergotherapeutisches Material zum Teil bis zu 30 Jahre alt.
Die Fürther Manfred-Roth-Stiftung und die Deutsche Postcode Lotterie haben durch ihre Spenden in Höhe von 10.000 EUR und 9.560 EUR jetzt ermöglicht, dass die Therapieräume komplett neu ausgestattet werden können. »Das bereichert die Arbeit unseres Teams mit den Kindern ganz enorm«, freut sich Johannes Mathes, der das Martin-Luther-Haus der Stadtmission Nürnberg leitet.
Rückenwind durch lokale und bundesdeutsche Unternehmen
Schon lange gehört die Stiftung des bereits verstorbenen Fürther Unternehmers und NORMA-Gründers Manfred Roth zu den großzügigsten Förderern*innen der Stadtmission. Sie vergibt kontinuierlich Spenden in der Region für soziale, kulturelle, bildungsfördernde sowie wissenschaftliche Einrichtungen und Projekte. Die Stiftungsmittel sollten demnach »hilfebedürftige Familien und Kinder unterstützen und dem Menschen direkt zugutekommen«, unterstreicht Stiftungsvorstand Dr. Wilhelm Polster. »Besser als im Martin-Luther-Haus können die Stiftungsmittel kaum angelegt sein«.
Weitere 9.560 EUR stammen aus dem Fördertopf der Deutschen Postcode Lotterie. Mit dem Kauf eines Postcode Lotterie-Loses finanzieren Teilnehmende immer auch gemeinnützige Projekte aus ihrer Region. Die Förderung des Martin-Luther-Hauses haben demnach Los-Käufer*innen aus Bayern mit 30% ihres Los-Einkaufspreises ermöglicht. Petra Rottmann, Head of Charities bei der Deutschen Postcode Lotterie: »Wir freuen uns sehr, dass wir dank des Engagements unserer Teilnehmer dieses wunderbare Projekt unterstützen können. Für die Umsetzung wünschen wir alles Gute und viel Erfolg.«