Trotz Corona: Erfolgsquote geförderter Abschlussschüler*innen bleibt hoch

Die Lernbedingungen für die Abschlussschüler*innen, die bei der Stadtmission gefördert werden, waren in diesem Jahr extrem schwierig. Trotzdem haben die Jugendlichen der Schulförderkurse unverändert gute Erfolgsquoten erzielt. Die Lehrkräfte der Stadtmission boten ihnen auch wichtige moralische Unterstützung.

NÜRNBERG.    90% der Schüler*innen, die sich 2019/2020 in den Schulförderkursen der Stadtmission auf ihre Abschlussprüfungen vorbereitet haben, haben ihren Schulabschluss in der Tasche – davon 85% den Quali bzw. mittleren Schulabschluss, weitere 5 % den erfolgreichen Mittelschulabschluss.

73% der Jugendlichen haben bereits einen weiterführenden Schul- oder Ausbildungsplatz – trotz der angespannten Lage auf dem Arbeitsmarkt. »Die von uns geförderten Jugendlichen haben sich bereits frühzeitig um einen Ausbildungsplatz gekümmert – viele hatten ihren Vertrag schon vor der Pandemie abgeschlossen«, sagt Herbert Biebl, Teamleiter der Schulförderkurse. Er ist stolz auf die Jungen und Mädchen, die es in diesem Abschlussjahr besonders schwer hatten. Die Kursleiter*innen der Stadtmission betreuten die Jugendlichen während des Lockdowns einzeln am Telefon oder initiierten regelmäßig Videoschalten. »Viele Jugendliche waren froh und dankbar über diesen intensiven Kontakt. Auch wegen der moralischen Unterstützung. Vor allem die Teilnehmer der Jahreskurse, die schon seit Oktober 2019 regelmäßig zur Stadtmission kommen«, so Biebl.

Die Schulförderkurse helfen vorrangig Jugendlichen, die es aufgrund ihrer sozialen und finanziellen Situation viel schwerer haben, im bayerischen Bildungssystem zu bestehen. In Jahres-, Halbjahres- und Ferienkursen bereiten Pädagogen*innen der Stadtmission sie intensiv auf ihre Prüfungen vor. Einkommensschwache und benachteiligte Jugendliche bzw. ihre Familien zahlen für diese wichtige Hilfe nur einen sehr geringen Kursbeitrag von 8,00 EUR pro Monat.

»Keine Bildungs- und Chancengleichheit – schon gar nicht während der Coronakrise«

»Während der Coronazeit haben sich viele neue Hindernisse aufgetan. Zuhause war weniger Ruhe und Freiraum zum Lernen. Einige unserer Jugendlichen mussten ihre jüngeren Geschwister beaufsichtigen oder fühlten sich mit den Unterlagen ihrer Schulen allein gelassen«, berichtet Biebl. In Familien mit begrenzten Deutschkenntnissen oder fehlender technischer Ausstattung sei das Lernen allein zuhause zusätzlich erschwert oder gar unmöglich gewesen. »Von Bildungs- und Chancengleichheit kann da keine Rede sein. Die Schere hat sich weiter geöffnet.«

In Sachen Berufsstart habe sich die Lage vor allem für Zugewanderte verschärft. »Wir merken deutlich, dass viele kleinere Einzelhändler oder Handwerksbetriebe zögern, Auszubildende aufzunehmen, da sie wirtschaftliche Schwierigkeiten haben.« Doch gerade bei ihnen hätten zugewanderte oder geflüchtete junge Leute in den letzten Jahren Ausbildungsstellen gefunden. »Die Stellensuche ist schwierig bis unmöglich geworden. Wir helfen den betroffenen Jugendlichen, trotzdem nicht nachzulassen«, sagt Herbert Biebl, der sich bei der Stadtmission neben den Schulförderkursen auch um die Intensive Ausbildungsvorbereitung (IAV) von Jugendlichen mit Einwanderungsgeschichte kümmert.

Neues Schuljahr, neue Kurse

Auch im kommenden Schuljahr können sich wieder 120 Schüler*innen in 14 verschiedenen Schulförderkursen der Stadtmission auf ihre Quali- und M-Zug-Prüfungen vorbereiten. Die ermäßigte Gebühr liegt bei 8,00 EUR, einkommensstärkere Familien zahlen 69,00 EUR pro Monat.

Kursplatz-Reservierungen sind ab sofort online oder telefonisch/ per E-Mail möglich:
www.schulfoerderkurse.de
 sfk@stadtmission-nuernberg.de
 (0911) 23-98 27 31

Hilfe im Leben – Stadtmission Nürnberg