Spendenaufruf: Ex-Häftlinge machen Schule

Jugendliche und Erwachsene sitzen in einem Kreis. Das Foto wurde von oben aufgenommen. Zu sehen sind insbesondere die Köpfe und Hände der Menschen. Jugendliche und Erwachsene sitzen in einem Kreis. Das Foto wurde von oben aufgenommen. Zu sehen sind insbesondere die Köpfe und Hände der Menschen.

Gefangene helfen Jugendlichen

Straffällige Kinder und Jugendliche - ein Thema, das regelmäßig für Aufsehen sorgt. Gleichzeitig haben viele Jugendliche aus den Medien und von falschen Vorbildern ein völlig verzerrtes Bild vom »Gangster-Dasein« und dem Leben im Gefängnis. »Gefangene helfen Jugendlichen« – das neue Projekt des Arbeitskreis‘ Resozialisierung der Stadtmission erreicht die Betroffenen dann, wenn die ersten Kontakte mit kriminellen Handlungen und Drogenkonsum entstehen: im Jugendalter. Ehemalige Straftäter gehen dazu in Schulen und Jugendhilfeeinrichtungen, um Jugendliche aufzuklären – über Mobbing, Suchtprävention, aber auch über ihre Erfahrungen in Haft.

Konfrontieren - Diskutieren - Informieren

Die Ex-Häftlinge berichten von eigenen Erfahrungen, sind aber auch offen für drängende Fragen und Probleme der Jugendlichen. In der Arbeit mit Schulklassen werden sowohl unauffällige, wie auch bereits auffällige Jugendliche angesprochen. Sie können ihr eigenes Verhalten kritisch hinterfragen, ein rechtzeitiger Umdenkprozess ist möglich. Um die Bereitschaft zur Einsicht bei den Jugendlichen zu erhöhen, wird der Präventionsunterricht mit einem Besuch der Justizvollzugsanstalt Nürnberg abgerundet.

Der Hamburger Verein"Gefangene helfen Jugendlichen" hat das Konzept vor Jahren etabliert. Der Mit-Gründer des Vereins und ehemalige Häftling Volkert Ruhe erklärt den Erfolg des Konzepts so: "Ehemalige Häftlinge vor sich zu haben, ist für Schülerinnen und Schüler unwahrscheinlich glaubwürdig. Wir erzählen davon, in welche Sackgasse kriminelles Verhalten führt und wie es einem in Haft wirklich geht. Jugendliche vor einem Abrutschen in die Sucht oder Kriminalität zu bewahren ist unser Ziel!"

Ein Konzept mit Zukunft

Das Projekt hat sich in fünf Bundesländern und der Schweiz bereits bewährt und wurde vielfach ausgezeichnet.
Auch das Bayerische Justizministerium empfiehlt das Vorhaben nachdrücklich. Für die Anschubfinanzierung in Nürnberg erbitten wir Ihre Unterstützung.

Ein Film des BR Ex-Häftlinge erzählen Jugendlichen vom Knast

Prävention und Resozialisiersung in einem

"Gefangene helfen Jugendlichen" ist nicht nur ein wertvolles Angebot für Schüler*innen. Es bewirkt noch ein Zweites:

  • Ehemalige Häftlinge erhalten eine Aufgabe, die ihnen Halt gibt.
  • Dies hilft, sich von ihrem alten Umfeld und falschen Freunden fernzuhalten.
  • Sie lernen und gewinnen Selbstvertrauen und erhöhen ihre Chancen auf dem Arbeits- und Wohnungsmarkt.
  • Die eigene Vergangenheit wird aufgearbeitet und Wiedergutmachung für die eigenen Vergehen möglich.

"Auch dank dieser Arbeit konnte ich nach der Haftentlassung ein ganz neues Leben beginnen. Und etwas Wiedergutmachung leisten für das, was ich getan habe." Volkert Ruhe war wegen schwerer Vergehen insgesamt 8 Jahre lang in Haft.

Kurz erklärt

Zahlen und Fakten

Geschichte

Bereits 1909 brachte die Stadtmission Strafentlassene in die Gesellschaft zurück – u.a. mit der »Schreibstube für stellenlose und strafentlassene Kaufleute« in der Bucher Straße. Unter dem Motto "Arbeit statt Almosen" erhielten sie einen sicheren Arbeits- und Wohnplatz.

Seit 1969 hilft der Arbeitskreis Resozialisierung (AK Reso) straffällig gewordenen Menschen aus Nürnberg und Nordbayern, ein Leben ohne Straftaten zu führen. Heute beraten und betreuen wir bis zu 80 Frauen und Männer jährlich. Dies verhindert Rückfälle und hilft so auch uns allen. 95% unserer Klienten*innen bleiben während unserer Nachbetreuung straffrei.

Die Kriminalstatistiken zeigen die Notwendigkeit des Präventionsunterrichts auf:
»Anlass zur Besorgnis bietet […] der gestiegene Anteil von Kindern und Jugendlichen an der Zahl der Tatverdächtigen.« (NN, 31.3.2023)
»2022 registrierte die Polizei [Mittelfranken] 1.722 Delikte bei Kindern, ein Anstieg von 41,6 Prozent. Es ist der höchste Wert im Zehn-Jahres-Vergleich. Bei Jugendlichen waren es 3.363 Delikte im vergangen Jahr, ein Anstieg von 25,9 Prozent.« (NN, 17.3.2023)


Zur Kriminalität von Jugendgruppen in Bayern:
»Die Jugendlichen sind im Schnitt 17,6 Jahre alt. Dabei sind 52,8 Prozent zwischen 14 und 17 Jahre und 39,6 Prozent zwischen 18 und 20 Jahre alt. Die meisten Jugendlichen wurden jedoch im Alter zwischen elf und 14 Jahren erstmals wegen eines Delikts polizeilich registriert […].« (NN, 4.4.2023)

Investieren Sie in wirksame Kriminal- und Gewaltprävention bei Jugendlichen!

Der Leiter unseres Arbeitskreis‘ Resozialisierung, Kay Putsche, ist überzeugt: "Diese Themen gehören auch an unsere Schulen. Je authentischer, umso glaubwürdiger. Mit 'Gefangene helfen Jugendlichen' schaffen wir dafür genau das richtige Angebot!"

Unterstützen Sie uns bei der Anschubfinanzierung dieses bereits bewährten, bayernweit aber einmaligen Vorhabens!

Jeder Beitrag zählt und hilft. Herzlichen Dank dafür!

Spendenkonto

Stadtmission Nürnberg e.V.
IBAN: DE71 5206 0410 1002 5075 01
Evangelische Bank eG
Stichwort: Jugendprävention

Für die Spendenbescheinigung geben Sie bitte Ihre Anschrift im Verwendungszweck an.

   

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