allerhand-Läden für sozial Benachteiligte brauchen jetzt selbst Hilfe

Durch die pandemiebedingten Ladenschließungen sind der Einrichtung nahezu alle Verkaufserlöse weggebrochen. Das Einnahmeloch ist existenzbedrohlich. Die Stadtmission bittet deshalb um Spenden, um ihr Hilfeangebot auch nach den Corona-Monaten aufrechterhalten zu können.

Seit fast sechs Monaten können die allerhand-Gebrauchtwarenläden der Stadtmission Nürnberg nicht mehr regulär öffnen. So wurden statt 50 000 EUR, die die allerhand-Läden im Zeitraum Januar bis Mai eigentlich über Verkaufserlöse erzielen müssten, um keine roten Zahlen zu schreiben, gerade einmal 2.000 EUR eingenommen. »Das finanzielle Loch wird immer größer und eine Trendwende ist nicht in Sicht. Allerhand ist in Existenznot«, sagt Gabi Koszanowski, die bei der Stadtmission Nürnberg u.a. verantwortlich für all jene Einrichtungen ist, die sich an sozial und finanziell benachteiligte Menschen richten.

Online- und Terminshopping keine Alternative

Möglichkeiten dieses Loch zu kompensieren, gibt es kaum. »Terminshopping per Click & Collect spricht unsere Kundschaft nicht an. Das ist kein klassisches Shoppingpublikum. Und wir sind bei den Ladenöffnungszeiten mit unseren besonderen Mitarbeitenden auch zu unflexibel«, sagt Petra Homburg, stellvertretende Leiterin der Einrichtung. Auch Onlineverkäufe können das weggebrochene Geschäft in den Second-Hand-Geschäften der Stadtmission nicht kompensieren: Denn das gesamte Sortiment besteht aus Einzelteilen, die Kunden*innen i.d.R. vor Ort »entdecken und anprobieren müssen«. Das gelte auch für Kunden*innen mit mehr Geld in der Tasche, die in den allerhand Läden nach schönen Second-Hand-Teilen stöbern und dafür höhere Preise bezahlen.

Hilfe für einkommensarme und benachteiligte Menschen

Allerhand verfolgt zwei wesentliche Missionen: Zum einen können in den Läden Menschen mit wenig Geld gut erhaltene, schöne Kleidungsstücke und Hausrat zu sehr niedrigen, vorwiegend symbolischen Preisen einkaufen. Zum anderen werden in dem großen Lager- und Sortierbetrieb und den vier Gebrauchtwaren-Filialen Menschen beschäftigt, die aufgrund sozialer und psychischer Beeinträchtigungen oder nach langen Phasen der Arbeitslosigkeit keine Chance mehr in anderen Unternehmen bekommen. Dafür werden sie bei allerhand von Sozialarbeiter*innen unterstützt, angeleitet und auf nachfolgende, reguläre Stellen vorbereitet. »Allerhand ist eine Einrichtung, die Nachhaltigkeit und echte, soziale Teilhabe in Nürnberg lebt und fördert«, fasst Petra Homburg zusammen. Doch nach einem Jahr Pandemie sei die Existenz von allerhand bedroht. »Es wäre fatal, wenn eine Hilfeeinrichtung wie unsere, die einkommensarme und benachteiligte Menschen auffängt, wegbricht. Ständiger Verzicht und Vereinsamung gehen bei ihnen Hand in Hand. Nach diesem Krisenjahr werden uns mehr Menschen brauchen als vorher«, zeigt sich Petra Homburg besorgt.

Und noch ein Trend verschärft das Dilemma. An Kleider- und Haushaltsspenden mangelt es allerhand nach den letzten Monaten nicht. Im Gegenteil: »Wir haben zuletzt viel mehr Sachspenden als in anderen Jahren erhalten. Die Leute sortieren aus zuhause. Doch wir kriegen die Ware kaum zu den Menschen, die sie brauchen«, so Homburg.

Finanzielles Loch durch Spenden stopfen

Oberstes Ziel müsse jetzt sein, allerhand wirtschaftlich zu stabilisieren und durch die Krisenmonate zu bringen. »Wir können dieses finanzielle Loch nur durch Geldspenden stopfen«, sagt Gabi Koszanowski. »Wir haben in den letzten Pandemiemonaten so viel Solidarität und Hilfebereitschaft erlebt. Wir bitten Nürnbergerinnen und Nürnberger, die finanziell abgesichert sind: helfen Sie uns durch Spenden, allerhand für Menschen offen zu halten, die dieses Angebot dringend brauchen.«

Spendenkonto:
Stadtmission Nürnberg e.V.
IBAN: DE71 5206 0410 1002 5075 01
BIC: GENODEF1EK1
Evangelische Bank eG
Stichwort: allerhand

Hilfe im Leben – Stadtmission Nürnberg