»Max Morlock – das waren noch Zeiten! Aber heut‘ …«, erinnerte sich einer der Besucher an bessere Fußballtage. »Da hast du Recht!«, stimmte Thomas Ziemer ein. Mitgebracht hatte der ehemalige Club-Stürmer, der im FCN-Traditionsteam mit anderen Altstars noch den oder anderen Verteidiger »auf einem Bierfilzla ausschwanzt«, Helmut Rahner und Dieter Nüssing. Letzterer kickte erstmals in der Saison 1968/69 für den »Ruhmreichen« und blickte nicht ohne Wehmut zurück: »Damals hatten die Spieler eine andere Einstellung zum Verein. Sie sind ihm treu geblieben, auch wenn es schlecht lief, waren verwurzelt in der Stadt.«
Mangelnde Loyalität zu ihrem Herzensverein kann man den FCN-Fans aus den Einrichtungen der Stadtmission Nürnberg e.V. nicht vorwerfen. »Ich bin seit 1948 Club-Anhänger«, meldete sich ein stolzer Herr zu Wort und erntete dafür anerkennendes Nicken von Moderator Guido Seibelt, lange Zeit Stadionsprecher im Achteck am Dutzendteich und nun Gastgeber im ClubHaus.
Weitere Bestellungen für Kaffee und Kuchen quittierte Seibelt mit einigen kniffligen Rätselfragen, bei deren Beantwortung sich die Senioren*innen keine Blöße gaben: Wann fiel der 3:2-Siegtreffer durch Kristiansen im Pokalfinale 2007? 109. Minute! Wer hat die meisten Treffer für den Club erzielt? Heinz Strehl!
Fabian Schleusener in »Fürstenfeld«
Sichtlich beeindruckt enterte Thomas Staudigl die Bühne, Mitarbeiter der Geschäfstführung des Fachbereichs Senioren der Stadtmission Nürnberg und Diakonie Erlangen. Er nutzte die Gelegenheit, sich beim ClubHaus und dem ClubCommunity-Partner Sparkasse Nürnberg zu bedanken. »Für unsere Seniorinnen und Senioren ist das eine tolle Sache und einfach mal etwas Anderes. Vielleicht wird ja eine Tradition daraus?« blickte der waschechte Clubberer nach vorne.
Und sportlich? Da ist beim FCN aktuell natürlich viel Luft nach oben. Einen guten Draht dorthin hat Heinrich »Heini« Weniger, den viele noch von seiner Tätigkeit als Pfarrer etwa in St. Lorenz kennen. Inzwischen im Ruhestand, frönt Weniger bevorzugt dem Gitarrenspiel und dichtet dabei schon mal den Austro-Kracher »Fürstenfeld« in eine Huldigung an Last-Minute-Torjäger Fabian Schleusener um – Stichwort: Ingolstadt (und nun kein Wort mehr davon …). Und weil einfach keine Stadionatmosphäre aufkommt, wenn man alleine singt, stimmte er gemeinsam mit den Gästen im ClubHaus »Die Legende lebt« an. So endete ein kurzweiliger Nachmittag, der zweifellos als Auswärtssieg verbucht werden darf.