Der lange Weg – Leben mit HIV: Berufsschüler/innen bei der AIDS-Beratung Mittelfranken

Von der Klasse 10I für Medizinische Fachangestellte der Nürnberger Berufsschule und Klassenleiterin Susanne Ort

Am 06. Oktober 2016 besuchten wir, die Klasse 10I für Medizinische Fachangestellte der Nürnberger Berufsschule einen Workshop über HIV/AIDS bei Frau Isabel Hübner, einer Mitarbeiterin der AIDS-Beratung von der Stadtmission Nürnberg. Der Grundgedanke des Ausfluges war es, uns die Angst zu nehmen, dass wir uns mit HIV anstecken. Denn ein großer Teil unserer Arbeit als Medizinische Fachangestellte besteht darin, mit Patienten (eng) in Kontakt zu treten.

Zum Verständnis aller Mitschüler/innen erarbeitete Frau Hübner mit uns die Übertragungswege von HIV. Anhand von Beispielbildern vertieften wir unser neu angeeignetes Wissen, indem wir erraten mussten, ob man sich bei den gezeigten Situationen anstecken kann. Unsere Aufgabe bestand darin, die Bilder der ,,Risiko-Seite« oder der ,,Nicht-Risiko-Seite« zuzuordnen. Am Ende zeigte sich, dass die Seite der nicht risikoreichen Situationen deutlich überlegen war. Unsere Angst, sich mit HIV zu infizieren, verschwand allmählich. Denn wir erkannten, dass es eine Menge Faktoren benötigt, um sich anzustecken.

Außerdem lernten wir die verschiedenen Stadien der Erkrankung kennen, denn HIV ist nicht gleich AIDS. Durch medikamentöse Therapie kann ein HIV-infizierter Patient ein ganz normales Leben führen. HIV bedeutet nicht gleich das Todesurteil! Darüber hinaus erklärte uns Frau Hübner, wie man sich vor der Krankheit schützen kann.

Ein wichtiger Punkt, der noch angemerkt werden soll, ist die Diskriminierung von HIV-betroffenen Patienten. Insbesondere im medizinischen Alltag geschieht dies häufig, indem die Patienten beispielsweise am Ende des Tages zur Behandlung in eine Praxis einbestellt werden, was jedoch überhaupt nicht immer notwendig ist, da der reine Hautkontakt (man glaubt es kaum) nicht ansteckend ist. Deshalb brauchen wir diese Patienten nicht anders behandeln, denn sie sind genauso Menschen wie wir. Für uns besteht also ein äußerst geringes Risiko, dass wir uns im normalen Praxisalltag mit HIV anstecken.

Hilfe im Leben – Stadtmission Nürnberg