Feuerwehren und Karl-Heller-Stift proben Ernstfall

Verrauchte Flure, um Hilfe rufende Personen und ein Großaufgebot an Rettungskräften – unter möglichst realistischen Bedingungen haben das Wohn- und Pflegeheim Karl-Heller-Stift, Feuerwehr und BRK im Oktober den Ernstfall geprobt. Mit einer Nebelmaschine wurde dabei ein Brand im ersten Obergeschoss simuliert, bei dem mehreren Menschen der Fluchtweg abgeschnitten war.

Die Alarmierung der Einsatzkräfte erfolgte, nachdem durch den Qualm die hauseigene Brandmeldeanlage ausgelöst und die Meldung bei der Integrierten Leitstelle in Nürnberg aufgelaufen war. Von der Feuerwache im nahen Gewerbegebiet Mühllach rückten daraufhin kurz nacheinander der gesamte Löschzug, der Rüstwagen sowie der Gerätewagen Logistik mit Blaulicht und Martinshorn aus. Die Einsatzleitung oblag Kommandant Martin Knorr.

Zu diesem Zeitpunkt war den Einsatzkräften lediglich bekannt, dass die automatische Brandmeldeanlage Alarm geschlagen hatte. Die tatsächliche Lage musste durch den Angriffstrupp zunächst erkundet werden. Dabei zeigte sich, dass im südlichen Gebäudetrakt größere Bereiche verraucht und Menschen in akuter Gefahr waren, mindestens eine Person lag während der Erkundung bereits bewusstlos im Brandrauch. Aufgrund dieser Lage forderte der Einsatzleiter über die Leitstelle Nürnberg umgehend weitere Rettungskräfte an, worauf auch die Feuerwehr Renzenhof und weitere Einheiten des Rettungsdienstes nachalarmiert wurden.


Einrichtungsleiterin Ursula Esslinger, die als Besobachterin die Übung begleitete nimmt viele Informationen aus der Übung mit: " Wir wissen nun noch besser über die Abläufe Bescheid und können diese Erfahrungen hervorragend in unseren regelmäßgen Brandschutzbelehrungen den Mitarbeitenden vermitteln" 

Im Verlauf der etwa zweistündigen Einsatzübung wurden durch die Feuerwehr insgesamt 12 Personen aus dem Brandbereich gerettet und durch den anwesenden Rettungsdienst vor Ort erstversorgt. Besonders gefordert waren dabei die Atemschutzgeräteträger, die bewusstlose und nicht mehr gehfähige Personen aus dem Gefahrenbereich tragen mussten. Zwei Personen wurden mit der Drehleiter über eine Schleifkorbtrage von einer Dachterrasse schonend in Sicherheit gebracht. Darüber hinaus musste der betroffene Brandabschnitt komplett geräumt werden, in der nahen Karl-Diehl-Halle wurde dazu für die Bewohner eine Sammelstelle eingerichtet.

Eine besondere Herausforderung für alle eingesetzten Kräfte war die vergleichsweise große Anzahl an Verletzten und Betroffenen, die gleichzeitig Hilfe benötigten und teils laut um Hilfe riefen. Im Einsatz waren rund 90 Einsatzkräfte der Feuerwehren Röthenbach und Renzenhof, der BRK-Bereitschaften Röthenbach und Feucht, der Wasserwacht Röthenbach sowie Einsatzleit- und Unterstützungsgruppen des Rettungsdienstes.

Für Kommandant Martin Knorr sind solche Einsatzübungen ein fester Bestandteil der Aus- und Weiterbildung. Die Feuerwehr sei darauf angewiesen, den Ernstfall in den Röthenbacher Einrichtungen regelmäßig zu üben und das Zusammenspiel mit anderen Rettungsorganisationen proben zu können: »Daher gilt mein besonderer Dank dem Karl-Heller-Stift unter der Leitung von Ursula Esslinger mit Ihrem gesamten Team sowie allen Statisten, durch die das Szenario unter realitätsnahen Bedingungen stattfinden konnte.«

Bilder: FF Röthenbach

Hilfe im Leben – Stadtmission Nürnberg