Stadtmission verhilft Wackelkandidaten zum Schulabschluss: Geflüchtete Jugendliche besonders erfolgreich

Mit den Schulförderkursen verbessert die Stadtmission die Bildungschancen von sozial benachteiligten Jugendlichen. Neun von zehn Kursteilnehmerinnen und -teilnehmern ist mit dem Programm im zu Ende gehenden Schuljahr ein guter Abschluss gelungen, obwohl viele als Wackelkandidaten gestartet waren. Trotz hoher Sprachhürden waren auch zugewanderte Jugendliche enorm erfolgreich.

NÜRNBERG.    Für Kinder aus sozial benachteiligten oder von Einkommensarmut betroffenen Familien ist oft auch der Schulalltag voller Hürden: Sie sprechen schlechter Deutsch, haben weniger soziale Kontakte und Schwierigkeiten, sich auf den Unterrichtsstoff zu konzentrieren. Mit dem Wissen um diese ungleichen Ausgangsbedingungen fördert die Stadtmission benachteiligte Schülerinnen und Schüler auf ihrem Weg zum Abschluss. Nach Ende des Schuljahres 2017/2018 belegen neue Rekordzahlen: Die Schulförderkurse sind enorm erfolgreich.

Bilanz des letzten Schuljahres

93 % der Jugendlichen, die sich bei den Schulförderkursen auf ihre Prüfungen an der Mittelschule vorbereitet haben, haben 2018 ihren Abschluss erfolgreich absolviert. Insgesamt waren das 140 Jungen und Mädchen. Im Jahr zuvor lag diese Zahl noch bei 109 Schülerinnen und Schülern. Bereits jetzt haben 105 von ihnen ab September einen Ausbildungsplatz sicher oder sind an weiterführenden Schulen angenommen.

Geflüchtete und zugewanderte Jugendliche besonders erfolgreich

Mehr als ein Drittel der geförderten Schülerinnen und Schüler, nämlich 51, waren erst vor kurzem nach Deutschland gekommen, häufig als Geflüchtete. Der 17-jährige Mustefa aus Äthiopien hat dabei Beeindruckendes geschafft:  Schon im Schuljahr 2016/17 besuchte er die Quali-Kurse der Stadtmission und schloss seine Prüfungen an der Wilhelm-Löhe-Schule als Klassenbester ab. 2017/2018 bereitete er sich bei den Schulförderkursen auf den M-Zug vor und bestand auch diesen, mittleren Schulabschluss so gut, dass er ab September an der Fachoberschule (FOS) weitermachen kann. Der aus Afghanistan geflüchtete Hasib (18) war ähnlich erfolgreich: Im Quali-Jahreskurs für nichtdeutsche Muttersprachler kam er im letzten Jahr so voran, dass er im Juli alle Prüfungen mit einem Notendurchschnitt von 1,8 bestand. Er absolvierte ein Praktikum und hat jetzt einen begehrten Ausbildungsplatz als KfZ-Mechatroniker sicher. Herbert Biebl, Leiter der Schulförderkurse, sagt dazu: »Wir sind stolz auf diese jungen Leute. Dass sie diesen doppelten Kraftakt geschafft haben, zeigt aller Welt wie viel Talent und Ehrgeiz in ihnen steckt.«  Insgesamt 91 % der zugewanderten und geflüchteten Jugendlichen aus den Schulförderkursen 2017/2018 haben ihre Prüfungen erfolgreich absolviert. 16 von ihnen starten direkt in eine Berufsausbildung, 14 werden an weiterführenden Schulen ihren Weg fortsetzen.

Kursplatz-Reservierungen für 2018/2019 ab sofort möglich

Im neuen Schuljahr können sich 160 Neunt- und Zehntklässler bei der Stadtmission auf ihre Abschlussprüfungen vorbereiten. Zum Monatspreis von 69 € werden die Schülerinnen und Schüler drei Stunden pro Woche in den Fächern Deutsch, Mathematik und Englisch in Kleingruppen gefördert. Für nichtdeutsche Muttersprachler/-innen werden spezielle Jahres- und Halbjahreskurse angeboten.

Einkommensärmere Familien sowie Familien, die den Nürnberg-Pass haben, Arbeitslosengeld II oder Wohngeld erhalten, zahlen lediglich ermäßigte Kursgebühren von 8 € pro Monat.

Die neuen Jahreskurse beginnen ab Oktober. Reservierungen für die Jahres-, Halbjahres- und Ferienkurse sind ab sofort möglich. www.schulförderkurse.de

 

Hilfe im Leben – Stadtmission Nürnberg