Verhütung


Die Wahl der Verhütungsmethode

Schwangerschaftsverhütung ist für die meisten Menschen heute ein selbstverständlicher Aspekt der Lebensplanung. Sie möchten eine ungewollte Schwangerschaft vermeiden und zugleich entscheiden, ob und zu welchem Zeitpunkt sie ein Kind bekommen. Es gibt viele gute Möglichkeiten, sich wirksam vor einer ungewollten Schwangerschaft zu schützen. Allerdings ist keine Methode perfekt, und so muss im Einzelfall geschaut werden, welches Verhütungsmittel momentan am besten für Sie passt. Im Laufe eines Lebens ändern sich die Bedürfnisse, und so können auch die Methoden wechseln, mit denen Frauen und Männer verhüten.

Die Vielfalt der Methoden ist gewachsen und wir informieren Sie gerne über das Für und Wider der einzelnen Verhütungsmittel. Wir haben auch Ansichtsexemplare, die sie somit ansehen und sogar fühlen können. Auch das kann die Wahl des Mittels erleichtern. Sie sind also nicht allein, wenn Sie das passende Verhütungsmittel noch nicht gefunden haben. Mit den Mitarbeitenden der Sexual-und Schwangerschaftsberatung können Sie offen über alle Ihre Fragen sprechen.


Welche Methode ist für mich die Richtige?

Bei der Auswahl und Anwendung eines Verhütungsmittels erscheinen uns vor allem folgende Kriterien wichtig:

  • Die Sicherheit des Empfängnisschutzes
  • Die Lebenssituation und das Alter
  • Gesundheitliche Aspekte
  • Die Art Ihrer Beziehung
  • Der Schutz vor sexuell übertragbaren Infektionen (z. B. HIV/Aids)
  • Die Einstellung zum eigenen Körper
  • Die Wünsche und Bedürfnisse beim Sex
  • Bestehende körperliche oder eigene Zuverlässigkeit

Verhütungsmethoden

Verhütungsmittel mit Hormonen

Zu den hormonellen Verhütungsmitteln gehören zum einen die Methoden mit kombinierten Hormonen. Das sind:

  • Kombi-Pille (0,3-9%)
  • Vaginalring (0,3-9%)
  • Verhütungspflaster(0,3-9%)

Zum anderen fallen darunter alle Verhütungsmethoden mit Gestagen

  • Minipille (0,3-9%),
  • Hormonstäbchen oder Implantat (0-0,5%)
  • Dreimonatsspritze (0,2-7%)
  • Hormonspirale (0-0,5%)

Die Hormonspirale ist ein sehr langfristig wirkendes Mittel. Ihre Liegedauer in der Gebärmutter beträgt 3-5 Jahre. Die Sicherheit ist bei der Hormonspirale und dem Implantat mit 0-0,5% am höchsten.

Bei den Barrieremethoden handelt es sich um eine mechanische Empfängnisverhütung:

Eine Barriere verhindert, dass Spermien in die Gebärmutter eindringen können. Am häufigsten verwendet wird das Kondom (2- 18%) für den Mann.
Weitere Barrieremethoden sind das Frauenkondom (5-21%), das Diaphragma (6-18%) und die FemCap (18-22%).

Schutz vor Geschlechtskrankheiten bieten nur die beiden Kondomvarianten für Mann und Frau!

Die Kupferspirale (0,4–1,5%) und die Kupferkette (0,1–0,5%) werden in die Gebärmutter eingesetzt. Sie wirken dort lokal und bieten über lange Zeit einen sehr sicheren Schutz.

Leider aber keinen Schutz vor Geschlechtskrankheiten.

Die Methoden zur natürlichen Familienplanung (NFP) beruhen auf einer genauen Beobachtung körperlicher Veränderungen der Frau. So lassen sich die fruchtbaren und unfruchtbaren Tage ermitteln.

Direkt nach dem Aufwachen wird die Temperatur gemessen (Aufwachtemperatur). Diese steigt nach dem Eisprung um etwa 2/10 an, ist also vor dem Eisprung (den fruchtbaren Tagen etwas niedriger). Zusätzlich wird der Zervixschleim (der Muttermund sondert das Sekret ab) beobachtet. Er verändert sowohl seine Farbe von milchig-trüb bis immer klarer und dann ist er auch »spinnbar« zieht also Fäden, wie Eiweiß. Dies passiert in den Tagen kurz vor dem Eisprung. Direkt danach verwandelt er sich wieder in das joghurtähnliche, trübe Sekret.

Mit diesen beiden Methoden lässt sich das Ende der fruchtbaren Tage sicherer bestimmen, als der Beginn. Zusätzlich werden sicherheitshalber noch einige Tage hinzuaddiert. Die unfruchtbare Zeit beginnt am Abend des dritten Tages mit erhöhter Temperatur oder am dritten Abend nach dem Schleimhöhepunkt (max. flüssiger, klarer und spinnbarer Schleim, je nachdem welches Zeichen später beobachtet wird!) Ab diesem Zeitpunkt ist eine Frau bis zu ihrer nächsten Menstruation nicht mehr fruchtbar.

Die symptothermale Methode sollte über drei Monatszyklen erlernt werden, bevor sie als alleiniger Empfängnisschutz angewendet wird. Die Sicherheit liegt bei typischer Anwendung 1,8-2,6%. Bei perfekter Anwendung bei 0,4%.

Eine genaue Beschreibung zur symptothermalen Methode finden Sie außerdem auf familienplanung.de

Die etwa handtellergroßen, batteriebetriebenen Temperaturcomputer messen über einen Thermofühler die Körpertemperatur. Oft werten sie auch noch zusätzliche die Beschaffenheit des Zervixschleims aus. Mit diesen Daten werden die fruchtbaren und unfruchtbaren Tage errechnet und mittels Leuchtsignalen angezeigt. Leider gibt es noch keine Auswertungen zur Sicherheit.

Hormoncomputer ermitteln die fruchtbaren Tage, indem sie die Menge bestimmter Hormone im Morgenurin analysieren. Dafür werden monatlich mehrere Teststreifen benötigt. Zu Beginn wird die Monatsblutung eingegeben. An bestimmten Tagen im Zyklus soll dann der Morgenurin untersucht werden und der Teststreifen vom Computer eingelesen. Dieser wertet die Konzentration der Hormone im Urin aus und zeigt die fruchtbaren und unfruchtbaren Tage durch ein Lichtsignal an.

Hormoncomputer sind nur für Frauen mit einem Zyklus von 23 – 35 Tagen geeignet.

Es gibt zahlreiche Zyklus-Apps, die die fruchtbaren Tage ermitteln. Die meisten arbeiten jedoch nicht nach den Regeln der Symptothermalen Methode und sind daher sehr unzuverlässig.

Nur Apps, die die fruchtbaren Tage mit den Regeln der symptothermalen Methode ermitteln, können als zuverlässig angesehen werden. Dennoch müssen Frauen die symptothermale Methode erst erlernen, bevor die Apps unterstützen können. Sie erinnern unter Umständen auch an das tägliche Erfassen der Daten

Vor einer Sterilisation sollte das Für und Wider gut abgewogen werden, da die Fruchtbarkeit auch durch einen mikrochirurgischen Eingriff nicht sicher wiederhergestellt werden kann.

Beim Mann wird links und rechts am seitlichen Hodensack die Haut eingeritzt, die Samenleiter freigelegt und durchtrennt. Die freien Enden werden durch Abbinden, Hitze, chemische Substanzen oder Titanclips verschlossen und in verschiedene Gewebeschichten verlegt. So können sie nicht wieder zusammenwachsen. Meist muss die Wunde nicht genäht werden. Zwei Pflaster reichen aus. Die OP dauert ca. 30 Minuten.

Die Sicherheit liegt bei 0,1 -0,15 %. Die Kosten betragen ca. 450 – 500 Euro.

Bei der Frau wird die Sterilisation mittels einer Bauchspiegelung vorgenommen. Dabei sind nur kleine Schnitte in der Bauchdecke notwendig. Mit speziellen Instrumenten werden die Eileiter über eine Länge von etwa einem Zentimeter elektronisch verödet und durchtrennt oder mit einem Clip verschlossen. Der Eingriff erfolgt mit Vollnarkose und kann auch ambulant durchgeführt werden. Dauer auch ca. 30 Minuten.

Die Sicherheit liegt bei 0-0,5 %. Die Kosten betragen zwischen 600 – 1000 Euro.

Die oben erscheinenden Prozentzahlen geben die Anzahl der Frauen in Prozent an, die trotz Verhütung mit der jeweiligen Methode im ersten Jahr schwanger wurden. Die teils hohen Schwankungen erklären sich durch die Unterscheidung in perfekter und typischer Anwendung. Letztere gibt ein realistischeres Bild für die alltägliche Anwendung.

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Elisabeth Mitterer Einrichtungsleiterin

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