Catwalk vor St. Lorenz

5 Jahre allerhand-Gebrauchtwarenläden

Laut schallte Rockmusik am Samstag, den 12. Juli, über den Platz vor St. Lorenz. Unter dem begeisterten Beifall dutzender Zuschauer präsentierten Models bei strahlendem Sonnenschein Alltags-, Business- und Festgarderobe. Aber nicht Chanel, Lagerfeld oder eines der anderen weltberühmten Modehäuser präsentierten ihre neuesten Kreationen in der Noris, sondern ein »einheimisches Modehaus« – die allerhand-Gebrauchtwarenläden der Stadtmission Nürnberg.

»In diesem Jahr feiern die allerhand-Gebrauchtwarenläden ihren fünften Geburtstag«, erläuterte Petra Homburg die Hintergründe der Aktion. »An fünf Standorten können bedürftige Nürnbergerinnen und Nürnberger bei uns gut erhaltene Textilien, Spielwaren und kleinere Haushaltswaren günstig erwerben. Alle Waren sind Spenden von Privatleuten oder Firmen. Heute möchten wir uns mit der Modenschau der breiten Öffentlichkeit vorstellen.«

Die komplette Präsentation war »hausgemacht«. Nicht nur die Kleidungsstücke stammten aus den eigenen Lagerbeständen, auch die Models waren keine Profis, sondern Mitarbeitende von allerhand. Für sie war ihr Auftritt in vielerlei Hinsicht etwas Besonderes. »Die allerhand-Läden bieten nicht nur preiswerte Einkaufsgelegenheiten«, so Homburg. »Sie ermöglichen vor allem langzeitarbeitslosen Menschen, an einem geregelten Arbeitsalltag teilzunehmen und ihre soziale Isolation zu durchbrechen. Sich dann auch noch als ‚Model‘ in der Öffentlichkeit zu präsentieren erfordert viel Mut.«

»Alle Mitwirkenden haben sich wochenlang auf diesen Tag vorbereitet«, berichtet Manuela Bauer, Sozialpädagogin bei allerhand. »Von der Auswahl der Kleidung bis hin zum modelmäßigen Laufen, alles wurde von ihnen geplant und immer wieder geübt.« Und die Mühe zahlte sich aus. Elegant oder lässig, gekonnt defilierten die Damen und Herren über das unebene Kopfsteinpflaster und ernteten manch bewundernden Blick.

Als dann um 16 Uhr die Veranstaltung endete, war auf allen Gesichtern der Beteiligten nicht nur die Erleichterung sondern vor allem Stolz auf das Geleistete zu sehen. Und  das zu Recht.

Hilfe im Leben – Stadtmission Nürnberg