NÜRNBERG. Auch die Fachstelle Glücksspielsucht in Nürnberg, die am Suchthilfezentrum (SHZ) der Stadtmission angedockt ist, ist mit von der Partie. Suchtberaterin Anita Diesener: »Mit PlayChange hat die LSG ein ganz neues Angebot für all jene geschaffen, die ohnehin viel online sind und im Internet an Online-Glücksspielen teilnehmen. Ich freue mich sehr, dass wir Betroffenen aus ganz Bayern damit ein noch umfassenderes Beratungsangebot bieten können.« Und Beratung ist wichtig, denn: Bayernweit zeigen rund 70.000 Menschen ein problematisches oder pathologisches Glücksspielverhalten, viele davon suchen sich keine oder viel zu spät Hilfe. Suchtberater Thomas Bauer: »Meist vergehen viele Jahre, bis Glücksspielsüchtige erstmals Hilfe suchen. Sie oder ihre Angehörige kommen oft erst, wenn es gar nicht mehr anders geht und alles verspielt wurde.«
Direkt eine Suchtberatungsstelle aufzusuchen, sei oft eine Riesenhürde für Betroffene und Angehörige. »Mit PlayChange können wir den ersten und wichtigen Schritt, sich endlich Hilfe zu suchen, deutlich vereinfachen«, erklären Diesener und Bauer. Die neue Hilfeplattform gibt es auch als App.
Auch Menschen, die eher in Spielhallen, Sportwettbüros oder Spielbanken unterwegs sind, werden mit dem Hilfeangebot adressiert.
PlayChange ist einfach zu bedienen und erfüllt alle wichtigen Standards für Datenschutz und Sicherheit. Die häufig gestellten Fragen (FAQ) beispielsweise helfen sich zu orientieren und liefern Informationen rund um das Thema Glücksspielsucht und entsprechende Hilfen. Wer sich über PlayChange beraten lassen will, kann mittels geschütztem E-Mailsystem, Chat oder Messenger mit den Beratern*innen in Kontakt treten. Online, anonym und über alle Endgeräte nutzbar, bietet PlayChange einen niedrigschwelligen Zugang zum Hilfesystem. »Das ist auch in der Zeit von Corona ein großer Vorteil«, meint Suchtexpertin Anita Diesener.
Die Beratungscrew von PlayChange bilden Mitarbeitende der Fachstellen für Glücksspielsucht bayernweit und der Geschäftsstelle der LSG. »Das sind erfahrene Kräfte, die regelmäßig über die LSG weitergebildet werden«, so Thomas Bauer vom SHZ. Bei Bedarf können er und die einschlägigen Kollgen*innen weiterführende Unterstützungsmöglichkeiten empfehlen und Betroffene in analoge Therapien und Programme vermitteln.
PlayChange kann auf Desktop-Rechnern, Tablets und Smartphones genutzt werden, ist plattformübergreifend, anonym, sicher und kostenlos. Hilfesuchende finden das neue Angebot der LSG ab sofort unter www.playchange.de.
Die kostenlose App von PlayChange für iOS und Android gibt es in den Appstores von Apple und Google.
Über die Landesstelle Glücksspielsucht in Bayern
Die Landesstelle Glücksspielsucht koordiniert bayernweit Prävention, Forschung, Beratung und Hilfe rund um das Thema pathologisches Glücksspielen. Sie besteht seit Juni 2008 und wird vom Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit und Pflege finanziert. Kooperationspartner sind die Bayerische Akademie für Sucht- und Gesundheitsfragen BAS Unternehmergesellschaft (haftungsbeschränkt), der Betreiberverein der Freien Wohlfahrtspflege Landesarbeitsgemeinschaft Bayern für die Landesstelle Glücksspielsucht in Bayern e.V. und das IFT Institut für Therapieforschung München. Die LSG arbeitet fachlich unabhängig und ist nicht weisungsgebunden.